Alle Meldungen

„Stolperfallen“ in der Stadt Neumarkt: OB Markus Ochsenkühn und der Beirat für Menschen mit Behinderung arbeiten gemeinsam an Lösungen
04.07.2025 Rathaus
„Stolperfallen“ in der Stadt Neumarkt: OB Markus Ochsenkühn und der Beirat für Menschen mit Behinderung arbeiten gemeinsam an Lösungen

Menschen mit Handicap stoßen im Alltag auf vielfältige Barrieren, die ihre Mobilität, Selbstständigkeit und Teilhabe erheblich einschränken können. Diese „Stolperfallen" im Neumarkter Stadtgebiet hat der Beirat für Menschen mit Behinderung aufgespürt. Jetzt stellten die Mitglieder die Ergebnisse Oberbürgermeister Markus Ochsenkühn vor. Der sagte nicht nur eine Prüfung, sondern – wo immer möglich – eine schnelle Abhilfe zu. Der Beirat hatte im Frühjahr zusammen mit der Arbeitsgruppe der offenen Behindertenarbeit eine Aktion gestartet, bei der vom 10. April bis 31. Mai Stolperfallen für Menschen mit Behinderung identifiziert und dokumentiert wurden. Die Liste mit zwölf Themen übergaben die Beiratsmitglieder Georg Kohlmann (Vorsitzender), Dr. Alois Kölbl, Sigrid Steinbauer-Erler als Behindertenbeauftragte des Stadtrats und Anna Lehrer, Leiterin des Sachgebiets Soziales bei der Stadtverwaltung, an Oberbürgermeister Markus Ochsenkühn. Georg Kohlmann nannte den Grund, weshalb diese Bestandsaufnahme so wichtig sei: „Diese Stolperfallen sind für Menschen ohne Behinderung sehr oft gar nicht wahrnehmbar, stellen aber für Betroffene massive Hindernisse dar. Physische Barrieren seien die offensichtlichsten, doch es gebe noch andere Hindernisse. Kohlmann betonte, dass die Stadt Neumarkt sehr viel für Menschen mit Handicap tue – auch bei den sogenannten Stolperfallen. „Aber natürlich kann man nicht alles auf einmal machen.“ Erste Lösungsansätze diskutiert Als positiv wertete es der Beirat, dass bei den einzelnen Themen gleich im Termin mit Markus Ochsenkühn erste Lösungsansätze diskutiert wurden. Hier die gelisteten Stolperfallen: • Stolperfalle 1: Am Eingang des Rathauses II am Unteren Markt fehlt ein zweiter Handlauf. Deswegen tun sich Menschen mit einer halbseitigen Lähmung schwer, weil sie nicht so leicht umgreifen können. Markus Ochsenkühn sagte die zeitnahe Anbringung eines weiteren Handlaufs zu. • Stolperfalle 2: Auf dem Fuß- und Radweg in der Nürnberger Straße ist stadtauswärts auf Höhe der BayWa der Asphalt aufgebrochen. Rollstuhlfahrer haben mit den Unebenheiten zu kämpfen. Wie die Stadt bereits festgestellt hat, ist der Schaden durch einen Wurzeleinbruch entstanden, der den Asphalt auf einer Länge von 20 Metern immer wieder brechen ließ. Laut Markus Ochsenkühn wird sich der Bauhof um das Thema kümmern und es so gut wie möglich lösen. • Stolperfalle 3: In der Regensburger Straße stadtauswärts sind auf Höhe des Aldi einige Pflastersteine uneben. Der Bauhof soll laut OB versuchen, die Unebenheiten auszugleichen und eventuell einen Teil der sehr bröseligen Steine abfräsen. • Stolperfalle 4: In der Arena im LGS-Park fehlen Sitzflächen für Menschen mit Handicap. Gemeinsam skizzierte man im Gespräch eine Lösung, wonach oben an der Arena Plätze für Rollstuhlfahrer oder Menschen mit Rollatoren geschaffen werden könnten. Diese Idee wird die Verwaltung bearbeiten. Eine Rampe zu den Plätzen weiter unten ist nicht möglich, weil die Steigung viel zu steil würde. • Stolperfalle 5: Bei den Grünterrassen und dem Spielbrunnen im neuen Stadtpark fehlt ein Handlauf. OB Ochsenkühn warf die Frage auf, ob der barrierefreie Platz barrierefrei erreichbar sein müsse. Die vorherigen Beiräte, die in alle Planungen kontinuierlich eingebunden waren, hätten das bis dato nicht moniert. Der OB will das Thema dennoch prüfen lassen. • Stolperfalle 6: Immer wieder versperren Mülltonnen die Gehwege. Das sorgt nicht nur bei Menschen mit Behinderung für Probleme. Auch Mütter mit Kinderwägen tun sich dann schwer. Beirats-Vorsitzender Georg Kohlmann sagte, man müsse die Bürger für diese Hindernisse sensibilisieren und bat den OB um Unterstützung, wann immer es dazu die Gelegenheit gibt. • Stolperfalle 7: Es fehlt eine Anlaufstelle für junge gehandicapte Erwachsene in der Stadt. Anna Lehrer vom Sachgebiet Soziales informierte in der Runde, dass sich Betroffene an die EUTB, Fachstelle zur ergänzenden unabhängigen Teilhabe-Beratung in der Hallertorstraße, wenden können. • Stolperfalle 8: Bei schlechtem Wetter oder Regen können sich Menschen mit Handicap, etwa Rollstuhlfahrer, nicht so schnell ins Trockene retten. Beirats-Vorsitzender Kohlmann erklärte, dass überdachte Bushäuschen gerade im stark frequentierten Innenstadtbereich zwingend notwendig seien. Oberbürgermeister Ochsenkühn unterstützte Kohlmanns Forderung. Er berichtete, dass gerade die Aufstellung von zwei überdachten Buswartehäuschen in der Marktstraße geklärt werde. • Stolperfalle 9: Die städtische Homepage ist nicht durchgehend barrierefrei. OB Ochsenkühn berichtete, dass dazu ein Projekt gestartet wurde. Die Vorgaben des Barrierefreiheitsstärkungsgesetzes seien dafür der Maßstab. • Stolperfalle 10: Schwerbehinderten-Parkplätze sind im Stadtgebiet nicht immer ausreichend lang gestaltet. Georg Kohlmann berichtete von Fahrdiensten, die beim Transport von behinderten Menschen eine Rampe zum Ausladen benötigen. Dafür reiche die Größe der Schwerbehinderten-Parkplätze nicht aus. Markus Ochsenkühn verwies auf ganz unterschiedliche örtliche Gegebenheiten. Man könne Parkplätze nicht einfach so verlängern. Dieses Thema werde er zur Prüfung in die Verwaltung geben. • Stolperfalle 11: Das Kopfsteinpflaster in der Innenstadt bereitet allen Menschen mit Behinderung große Probleme. Markus Ochsenkühn erklärte die Strategie der Stadt: Man habe in den letzten Monaten in der Altstadt verschiedene Maßnahmen gemacht, um Erkenntnisse für die künftige Gestaltung der Innenstadt zu gewinnen. Er nannte als Beispiele die neuen Grünflächen oder den Spielbrunnen vor dem Rathaus. Teil dieser Gesamtstrategie sei die Beschaffenheit der Marktstraße. Dann komme auch das Thema Kopfsteinpflaster auf die Tagesordnung. • Stolperfalle 12: Im neuen WC beim Münster fehlt laut der Bestandsaufnahme des Behindertenbeirats eine Aufstellhilfe, mit der Rollstuhlfahrer leichter zur Toilette gelangen. Dafür gebe es auch mobile Lösungen. Markus Ochsenkühn sagte, dass die vorherigen Behinderten-Beiräte in die Planungen sehr eng eingebunden waren und die Planung begleitet hätten. Das habe die Stadt als Leitlinie genommen. Eine Veränderung der Planung, was die festen Einbauten anbelangt, werde es nicht mehr geben. Der Oberbürgermeister bedankte sich zum Schluss des Treffens beim Beirat für die wertvolle Zusammenstellung der Barrieren. „Es ist entscheidend, dass die Anliegen von Menschen mit Behinderung nicht nur gehört, sondern auch aktiv in die Stadtentwicklung einbezogen werden.“ Er sagte zu, die gemeldeten Stolperfallen schnellstmöglich prüfen und an konkreten Lösungen arbeiten zu lassen. „Ihre Aktion ist ein wichtiger Schritt hin zu einer inklusiven und barrierefreien Stadt, in der alle Bürgerinnen und Bürger gleichberechtigt am öffentlichen Leben teilhaben können.“ Ochsenkühn bat den Beirat, diese Aktion künftig jährlich durchzuführen. „Wir müssen gemeinsam stetig an Verbesserungen arbeiten.“

Investition in Sicherheit: Richtfest für die neue Hauptfeuerwache gefeiert
23.05.2025 Bauprojekte
Investition in Sicherheit: Richtfest für die neue Hauptfeuerwache gefeiert

Das künftige Gebäude der neuen Hauptfeuerwache ist schon weithin sichtbar. Dennoch wird es noch bis Ende des kommenden Jahres dauern, bis die Feuerwehr dort mit all ihren Gerätschaften eingezogen ist. Ein weiterer Meilenstein in der Realisierung wurde jetzt gefeiert: Beim Richtfest für das Mega-Projekt gab es viel Lob für die Leistung von Handwerkern und Planern. Oberbürgermeister Markus Ochsenkühn bezeichnete das Richtfest als Meilenstein für die Stadt Neumarkt und als starkes Signal für die Sicherheit der Bürgerinnen und Bürger. An der Kreuzung Kurt-Romstöck-Ring/Freystädter Straße werde eine zeitgemäße Hauptfeuerwache geschaffen, die mit ihren 20 Stellplätzen für die Einsatzfahrzeuge den Anforderungen einer modernen Feuerwehr entspricht. Das Gebäude sei aber weit mehr als eine zweckmäßige Feuerwehr-Unterkunft. Es werde ein Ort modernster Technik und ein Ort der Ausbildung sein, unter anderem im weithin sichtbaren Übungsturm. Mit einem Investitionsvolumen von rund 27 Millionen Euro gehört die neue Feuerwache zu den Großprojekten in der Stadt Neumarkt. Ochsenkühn: „Ich kann Ihnen versichern, dass dieses Geld hier gut und zukunftsorientiert angelegt ist. Die Ausstattung und Finanzierung unserer Feuerwehren ist keine freiwillige Aufgabe, sondern sie ist eine Pflichtaufgabe und gehört zur Daseinsvorsorge jeder Stadt. Und deshalb investiert Neumarkt nicht nur in die Hauptfeuerwache, sondern auch in seine Ortsteilfeuerwehren.“ Der Oberbürgermeister erinnerte an den Zustand der alten Feuerwache in der St.-Florian-Straße. Sie sei kräftig in die Jahre gekommen. „Sie entspricht längst nicht mehr den Standards“, sagte er und nannte Beispiele: Die Fahrzeuge müssen hintereinander in der Halle geparkt werden, was nicht immer optimal für das Einsatzgeschehen ist. Die Übungsräume seien stark veraltet und entsprechen im Grunde nicht mehr den heutigen Anforderungen. Und die vielen Treppen im Gebäude seien gefährliche Stolperfallen für die Feuerwehrleute, wenn es bei einem Einsatz schnell gehen muss. Ochsenkühn: „Umso wichtiger ist dieser Neubau, der nicht nur die Arbeitsbedingungen unserer Feuerwehrleute erheblich verbessern, sondern auch ihre Motivation und Begeisterung für den so wichtigen Dienst stärken wird.“ Der OB bedankte sich den Stadträtinnen und Stadträten, die diesen Weg mitgegangen sind und eine klare politische Entscheidung getroffen hätten. Ein Dank ging auch an Landrat Willibald Gailler für die Umsetzung des Projekts einer gemeinsamen Atemschutzstrecke, die in der neuen Hauptfeuerwache untergebracht wird. Der Landkreis sei vom Gesetz her zuständig für die Ausbildung der Atemschutzträger und beteilige sich an den Investitionskosten und an den laufenden Kosten. Ochsenkühn lobte die Leistungen der Handwerker. „Sie sind es, die mit Fleiß, Können und Präzision diesen Rohbau errichtet haben.“ Wertschätzende Worte hatte er auch für die Planer und Architekten, die mit ihrer Expertise und Kreativität dieses zukunftsweisende Gebäude entworfen hätten. Es sei gelungen, Funktionalität und moderne Anforderungen in einem ansprechenden Konzept zu vereinen. Der OB würdigte auch die Leistung der vielen kompetenten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Stadtverwaltung, die die Pläne entwickelt und vorangetrieben haben. Stellvertretend für sie alle nannte er den Projektleiter Patrick Heinloth. Zum Schluss seiner Rede hob Ochsenkühn den unermüdlichen, weitestgehend ehrenamtlichen Einsatz der Feuerwehrfrauen und -männer heraus. „Ihre Einsatzbereitschaft kennt keine Uhrzeit, keinen Feiertag, kein Wochenende. Ob es mitten in der Nacht zum Einsatzort geht, während des Familienessens der Alarm schrillt oder Sie gerade einen wichtigen Termin haben – Sie sind bereit, alles stehen und liegen zu lassen, um in Not geratenen Menschen zu helfen