Künstlerinnengespräch am Donnerstag, 4. Juli 2024 um 19 Uhr im Museum Lothar Fischer: Claudia Mann mit Barbara Leicht

27. Juni 2024: Die Preisträgerin des Lothar-Fischer-Preises 2023, Claudia Mann (*1982, Wuppertal), hat als Meisterschülerin Bildhauerei an der Kunstakademie Düsseldorf bei Professor Didier Vermeiren studiert. Heute lebt und arbeitet sie in Düsseldorf und hat eine Vertretungsprofessur in Dortmund.
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Die Preisträgerin des Lothar-Fischer-Preises 2023, Claudia Mann (*1982, Wuppertal), hat als Meisterschülerin Bildhauerei an der Kunstakademie Düsseldorf bei Professor Didier Vermeiren studiert. Heute lebt und arbeitet sie in Düsseldorf und hat eine Vertretungsprofessur in Dortmund.

Die für die Bildhauerei grundlegenden Themen – Boden, Sockel, ein Körper mit Hülle
und Kern, die spezifische Materialwahl und das Wechselspiel von  Anwesenheit und Abwesenheit – nimmt Claudia Mann durch intensive Reflektion und teils hohen körperlichen Einsatz immer wieder neu in den Fokus ihrer künstlerischen Tätigkeit.

Ihr Materialspektrum ist vielfältig. Wachs, Silikon, Latex, Bambus oder etwa Erde und Wurzelwerk gehen gleichberechtigte Verbindungen mit klassischeren Werkstoffen wie Ton, Gips, Bronze und Holz ein.

Es entstehen Denk- und Handlungsspielräume, die sich unmittelbar auf den Betrachter übertragen. Claudia Mann ermuntert diesen zur Bereitschaft, „fürsorglich zu schauen“. Dies umfasst, die Skulptur an ihrem gesetzten Platz im jeweiligen Ausstellungskontext wahrzunehmen, sich den Skulpturen auch intuitiv zu nähern, sie in Bezug zu setzen zu eigenen inneren Vorgängen und äußeren Lebenszusammenhängen – und ihnen und sich dabei Zeit zu geben.

Nicht zuletzt stellt die Künstlerin Fragen nach Anwesenheit und Abwesenheit – ist das, was wir konkret sehen, die Skulptur – oder ist nicht gleichzeitig das Nichtanwesende ein Teil oder vielleicht sogar Großteil der Arbeit? Der Prozess des Entstehens, das körperliche Ringen um Form, ist ablesbar und essenzieller Teil der ästhetischen Sprache Claudia Manns.

Die Ausstellung zeigt vorwiegend Arbeiten aus den Jahren 2020 bis heute. Ganz neu für die Präsentation im Museum Lothar Fischer entstanden ist die zweiteilige Skulptur „Equipoise“.

Übersetzt heißt dieser Begriff Gleichgewicht. Doch wie ist der Titel zu verstehen? Ist er nicht vielschichtiger? Wie wird das Werk verortet? Warum sagt Claudia Mann „Boden ist Skulptur“? Warum wählt sie für ihre Arbeiten den Begriff „Skulptur“, obgleich es im eigentlichen Sinne um „Plastiken“ handelt?

Diesen und viele Fragen mehr gilt es, sich anzunähern, wenn sich die Preisträgerin am 4. Juli um 19 Uhr mit der Kulturamtsleiterin und Kunsthistorikerin Barbara Leicht im Museum Lothar Fischer in Neumarkt i.d.OPf. unterhält. Das Künstlerinnengespräch findet direkt in den Ausstellungsräumen statt. Dazu möchten wir Sie herzlich einladen.

 

 

 

Bild: Claudia Mann mit ihrer Arbeit „Equipoise“, 2024 im Museum Lothar Fischer. Foto: Andreas Pauly