Soziale Stadt
Die Neumarkter Altstadt mit einer Größe von ca. 36,6 ha wurde am 24.01.2002 offiziell in das Förderprogramm 'Stadt- und Ortsteile mit besonderem Entwicklungsbedarf - die Soziale Stadt' aufgenommen. Dieses Programm geht über die herkömmliche Städtebauförderung hinaus, um Quartiersentwicklung zu betreiben. Sinn und Zweck ist die soziale Stabilisierung von Problemgebieten in der Innenstadt. Vom sozialen, ökonomischen und baulichen Abstieg bedrohte Stadtquartiere sollen stabilisiert und weiterentwickelt werden, um die ansonsten unausweichlich hohen sozialen Folgekosten zu vermeiden.
Der wesentliche Unterschied zur traditionellen Stadterneuerung liegt darin, dass die baulich/städtebaulichen Aufgaben gleichberechtigt neben anderen Fachbelangen wie Beschäftigungspolitik, Sozialpolitik und Ökologie stehen. Diese Fachbereiche werden in den sog. 'Integrierten Handlungskonzepten' zusammengefasst. Integrierte Handlungskonzepte sind dabei wie die Vorbereitenden Untersuchungen nach § 141 BauGB gebietsbezogene Untersuchungen und Konzeptionen zur Entwicklung eines Quartiers.
Zur Teilnahme am Bund-Länder-Programm "Soziale Stadt" müssen einige Vorgaben erfüllt werden. Die vom Büro Gauff Nürnberg aus dem Jahr 1978 durchgeführten Vorbereitenden Untersuchungen und die fortgeführten Untersuchungen der AGS München aus dem Jahr 1999 wurden durch eine ergänzende sozialräumliche Untersuchung erweitert. Die sozialräumlichen Ergebnisse wurden 2007 in das 'Integrierte Handlungskonzept' umgesetzt.
Im nächsten Schritt erfolgte die systematische Entwicklung des "Integrierten Handlungskonzeptes" auf der Basis der Voruntersuchungen, wobei konkrete Projekte und Maßnahmen inhaltlich, zeitlich und finanziell verbindlich beschrieben wurden. Das "Integrierte Handlungskonzept" enthält insbesondere Maßnahmen zur Verbesserung der Wohn- und Arbeitsverhältnisse.
Außerdem sind der Erhalt und das Schaffen sozial stabiler Bewohnerstrukturen wichtige Ziele des Programms. Insgesamt wurden hierzu 11 Handlungsfelder beschrieben.
Die Gemeinschaftsinitiative "Soziale Stadt" ist in Neumarkt i.d.OPf. mit der Lokalen Agenda 21 eng verknüpft. Im Rahmen der Bürgerkonferenzen zum lokalen Agenda Prozess erfolgte bereits eine breite Bürgerbeteiligung. Die Ergebnisse dieser Bürgerkonferenzen wurden in das "Integrierte Handlungskonzept" aufgenommen.
Die Fortschreibung des "Integrierten Handlungskonzeptes" für die Altstadt (IHK) erfolgte 2016 auf Basis der Vorgaben des 2012 entwickelten integrierten städtebaulichen Entwicklungskonzeptes (ISEK) für die Gesamtstadt.