Demographie
Die demographische Entwicklung ist ein sehr komplexes Thema, da die Veränderungen in der Bevölkerungszahl und -struktur alle kommunalen Bereiche betreffen, die wir mit Lebensqualität und Zukunftsfähigkeit verbinden.
Gerade die Altersstruktur ist aufgrund der Tendenz zur Alterung auch für das Erkennen bevorstehender altersspezifischer Bedürfnisse und deren Auswirkungen auf die gemeindliche Planung, auf die Stadtentwicklung und auf wirtschaftliche und gesellschaftliche Prozesse von Bedeutung. Wichtige Infrastrukturbereiche wie Kindergärten, Schulen, Alteneinrichtungen, Friedhöfe, Verkehrswesen und Wohnungsbau sind betroffen.
Um auf die Zukunft vorbereitet zu sein und sie aktiv gestalten zu können, sollte man einen Blick in die Zukunft werfen können. Ein erstes Zahlenmaterial wird durch Bevölkerungsvorausberechnungen auf allen Ebenen erstellt. In der Status-Quo-Bevölkerungsprognose der Stadt Neumarkt wird vorausberechnet, welche Situation eintreten wird, wenn sich die Entwicklung der vergangenen Jahre fortsetzt. Die Endbevölkerung ergibt sich aus der Anfangsbevölkerung unter Berücksichtigung von Sterbefällen, Geburten sowie Zu- und Abwanderungen.
Faktoren der Einwohnerentwicklung
Die Triebkräfte der Einwohnerentwicklung sind der natürliche Saldo und der Wanderungssaldo.
- Es werden allgemein in Deutschland nur zwei Drittel der Kinder geboren, die für eine gleich bleibende Bevölkerungszahl erforderlich sind. Seit 1972 werden in Deutschland jedes Jahr weniger Kinder geboren als Menschen sterben.
- Selbst bei wieder steigenden Geburtenzahlen wird der natürliche Saldo, welcher in Neumarkt bis 2003 positiv war, negativ bleiben, da die Sterbefälle zunehmen werden.
Nach der Status-Quo-Prognose liegt der natürliche Saldo 2030 in Neumarkt bei -300 Personen. - Eine positive Bevölkerungsentwicklung kann sich selbst bei, günstigeren Geburten- (auch Sterbe-) zahlen nur aus einem positiven Wanderungssaldo ergeben. Bei Fortschreibung des Wanderungsverhaltens aus den Vorjahren ist ein positiver Wanderungssaldo bis 2030 vorhanden.
- Seit 2007 übersteigt der Sterbeüberschuß den Wanderungsgewinn. Die Prognose geht daher von jährlichen Einwohnerverlusten aus.
Wanderung
Arbeitsmarktstrukturen und Bildungsangebote sind wichtige Motivationsfaktoren für das Stattfinden von Wanderungen. Weiche Standortfaktoren führen darüber hinaus zur Wahl des konkreten Wohnortes, der sich im Einzugsbereich des Ausbildungs- und Arbeitsplatzes befindet. Deshalb stellen sich Wanderungsbewegungen für die verschiedenen Altersjahrgänge unterschiedlich dar, was in vorliegender Analyse aufgezeigt werden kann und in die Prognose eingearbeitet ist.
Die getrennte Berücksichtigung von Fort- und Zuzügen in allen Altersjahren führt im Ergebnis dazu, dass spezifische Wanderungsstrukturen deutlich werden und sich in den Prognoseergebnissen niederschlagen. So kann z.B. dargestellt werden, ob die Zu- und Fortzüge einen verjüngenden oder einen alternden Effekt auf die Bevölkerung ausüben.
In Neumarkt wurde zwischen 2006 und 2011 der höchste absolute Wanderungsüberschuss in der Altersgruppe 20-29 verzeichnet.

Alterstruktur der Zu- und Fortzüge 2016
Quelle: Bevölkerungsprognose des Stadtplanungsamts 2017-2035
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