Flächenbevorratungskonzept / Ökokonto im Landschaftsplan
Die Stadt Neumarkt hat im Jahr 1998 beschlossen, schon frühzeitig ein Ökokonto als Vorsorgeinstrument für die Eingriffsregelung in der Bauleitplanung einzurichten. Die Vorgehensweise der Stadt beruht auf den damals parallel erarbeiteten "Handlungsempfehlungen für ein Ökokonto" des Bayerischen Städte- und Gemeindetages, an deren Entwicklung die Stadt Neumarkt im Rahmen einer projektbegleitenden Arbeitsgruppe beteiligt war.
Im Rahmen der Einrichtung des Ökokontos wurde der erforderliche gesamtstädtische Flächenbedarf zum Ausgleich der Beeinträchtigungen von Natur und Landschaft durch die Bauleitplanung anhand des Leitfadens "Bauen im Einklang mit Natur und Landschaft" ermittelt. Um den erforderlichen Ausgleichsflächenbedarf genauer abschätzen zu können, wurden ortsübliche Festsetzungen zur Gestaltung der Baugebiete und zur Vermeidung von Beeinträchtigungen von Natur und Landschaft berücksichtigt. Die Ausgleichsflächen wurden aus städtischem Eigentum bereitgestellt, auf Grundlage des Landschaftsplanes ausgewählt und in ein landschaftsplanerisches Gesamtkonzept eingebunden. Der ermittelte Ausgleichsbedarf konnte durch die im Flächennutzungsplan dargestellten Ökokontoflächen mehr als abgedeckt werden.
Die aus dem Ökokonto abgebuchten Ausgleichsflächen werden von der Stadtgärtnerei, dem Städtischen Forst, von Landwirten und Schäfern sowie vom Landschaftspflegeverband gepflegt.
Mit dem Aufbau ihres Ökokontos hat die Stadt Neumarkt, als erste Kommune in Bayern den Nachweis erbracht, für die potenziellen Bauflächen der kommenden 15 Jahre die erforderlichen Ausgleichsflächen bereitstellen zu können.
Das Ökokonto Neumarkt, wie auch die gesamte Umsetzungsstrategie zum Landschaftsplan wurde im Jahr 2002 als gelungenes, vorbildliches Beispiel in die Blaue Box "Werkzeugkoffer Landschaftsplan-Umsetzung" aufgenommen. Die Blaue Box ist im Internet über www.lfu.bayern.de aufzurufen.