Depot oder Deponie? Über Kunst-Vor- und Nachlässe

05. Februar 2025: Ein Kurzvortrag der Kunsthistorikerin Karolina Sarbia findet am13. Februar um 19 Uhr im Museum Lothar Fischer statt.
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Ein Kurzvortrag der Kunsthistorikerin Karolina Sarbia findet am13. Februar um 19 Uhr im Museum Lothar Fischer statt. Begonnen hat die Spezialisierung von Karolina Sarbia auf Künstlerinnen- und Künstlernachlässe mit der Hamburger Installationskünstlerin Anna Oppermann, über die die Neumarkter Kunsthistorikerin ihre Masterarbeit an der Ludwig-Maximilians-Universität in München schrieb, als Anna Oppermann noch lebte. Nach dem frühen Tod der international anerkannten Künstlerin im Jahr 1993 betraute deren damaliger Lebensgefährte Karolina Sarbia damit, die Organisation der Nachlassverwaltung in Hamburg zu übernehmen. Mit einer wissenschaftlichen Nachlassgruppe hat sie über vier Jahre lang Oppermanns Werk geordnet, strukturiert und einige Installationen in Museen posthum rekonstruiert.
2020 übernahm Karolina Sarbia in München die Leitung der ersten und einzigen städtischen Nachlassorganisation, initiiert vom Berufsverband Bildender Künstlerinnen und Künstler München und Oberbayern. Ihr Auftrag ist es, Erbinnen und Erben, die mit dem Nachlass eines Künstlerlebens überfordert sind, zu beraten, zu vernetzen, Instrumente bei der Dokumentation und Inventarisierung des Werkes bereitzustellen sowie bei der Suche nach musealen Einrichtungen für Schenkungen zu unterstützen und zu vermitteln. 2023 gründete sie zudem eine gemeinnützige Einrichtung mit dem Ziel, ein eigenes Haus mit Archiv, Schaulager, Ausstellungsmöglichkeiten und einer Sammlung ausgewählter Nachlässe aufzubauen. Ihre Vision ist die Etablierung eines städtischen Bildarchivs, welches das kulturelle Gedächtnis der Stadt München ab der 2. Hälfte des 20. Jahrhunderts abbildet.
Nach einem kurzen Vortrag besteht am Abend die Möglichkeit, über das Thema zu diskutieren. Es stellt sich die Frage, wie Künstlerinnen und Künstler heute mit ihren Nachlässen umgehen, wie sie sich selbst organisieren sollten und welche Aufgaben ggf. Museum haben, wenn sie Schenkungen oder Nachlässe annehmen. Zudem soll angesprochen werden, welche Bedingungen erfüllt sein sollten, wenn Kunstschaffende sich nach Orten für Ihre Vor- oder Nachlässe umschauen. Ist wirklich jedes Kunstwerk im Museum gut aufgehoben? Und warum landen final doch auch Werke nicht selten sogar auf der Deponie?
Mit dieser Abendveranstaltung am 13. Februar und einer Finissageführung endet das Begleitprogramm der viel beachteten Wechselausstellung „Pablo Picasso. Sammlung Klewan“, die nur noch bis 16. Februar im Neumarkter Museum zu sehen sein wird.
Für die Abendveranstaltung ist eine Anmeldung erforderlich, telefonisch unter (09181) 510348 oder per Mail an info@museum-lothar-fischer.de