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Neumarkt freut sich auf den Klöppelspitzen-Kongress
14.04.2025 Kultur
Neumarkt freut sich auf den Klöppelspitzen-Kongress

Welche Bedeutung hat der Klöppelspitzen-Kongress für die Stadt Neumarkt? Tischner: Der Kongress ist eine Großveranstaltung und bringt ganz viel Wertschöpfung in die Stadt. Es werden mehr als 5000 Menschen aus Deutschland und dem benachbarten Ausland erwartet. Das heißt: Wir brauchen Übernachtungsmöglichkeiten, denn viele Gäste bleiben ja eine Woche bei uns. Davon profitieren Beherbergungsbetriebe in der Stadt, aber auch im Landkreis Neumarkt. In der Stadt sind wir an den Kongress-Tagen komplett ausgebucht. Es profitiert die Gastronomie, denn wir brauchen Verpflegung für diese große Menge an Menschen. Und natürlich lassen unsere Gäste Umsatz in den Geschäften Neumarkts. Daneben ist die Veranstaltung ein Gewinn für unsere Tourismusregion: Wir bieten unsere beliebten Gästeführungen und Führungen im Maybach-Museum an. Es gibt ein Bier-Tasting. Und wir haben eine Natur vor der Haustüre, in der man gut wandern oder Rad fahren kann. Wann hat das Amt für Touristik mit den Vorbereitungen für die Veranstaltung begonnen? Falkner: Vor etwa drei Jahren. Im Mai 2022 kam die Anfrage des Deutschen Klöppel-Verbands, ob wir nicht Ausrichter der 41. Veranstaltung dieser Art sein wollen. Wir haben ganz schnell zugesagt. Denn bereits 2008 hatte die Stadt Neumarkt als Gastgeberin des Kongresses sehr gute Erfahrungen gemacht. Und ab der Zusage musste alles für die Veranstaltungsräume geplant werden: Wir sind in der Residenz, im Reitstadel, im Stadtmuseum, im Bürgerhaus, in der Grundschule Bräugasse und im Einkaufszentrum Neuer Markt. Dankbar sind wir auch für die Unterstützung von vier Frauen aus der sogenannten Neumarkter Spitzenrunde: Karin Beck, Ruth Dauscher, Kreszenz Link und Elisabeth Seger. Sie haben alle Objekte für die Schaufenster in der Innenstadt gestiftet. Warum entscheiden sich Veranstalter wie der Deutsche Klöppelverband eigentlich für Neumarkt? Falkner: Die Verkehrsanbindung aus allen Richtungen ist einfach super. In der Innenstadt ist alles fußläufig zu erreichen. Wir haben attraktive Veranstaltungsorte. Die Gastronomie und die Hotellerie sind top. Und neben diesen Unterkünften gibt es auch zusätzliche Wohnmobil-Stellplätze am Volksfestplatz. Haben Sie privat irgendeine Verbindung zum Klöppeln? Tischner: Ich war einfach nur fasziniert von der Kunst, die wir beim letzten Kongress in Schwarzenberg im Erzgebirge bewundern konnten. Man sieht die ganzen Farbenformen, die Muster. Es gibt auch richtig moderne Sachen oder Schmuckstücke. Das kann man sich gar nicht vorstellen, wenn man es vorher nicht gesehen hat. Können die Neumarkter den Kongress selbst auch mitverfolgen? Falkner: Am Freitag und Samstag des langen Veranstaltungswochenendes ist der Kongress. Am Sonntagvormittag gibt es noch Führungen in den Ausstellungsräumen. Die Neumarkter bekommen 50 Prozent Ermäßigung auf das Kongress-Ticket. Einen Vorgeschmack können sie sich aber schon jetzt holen, weil in vielen Geschäften der Altstadt geklöppelte Arbeiten ausgestellt sind. Für diese Schaufenster-Aktion gibt es einen Flyer: Wer die Geschäfte besucht, kann durch die Hinweise in den Läden ein Lösungswort generieren und Eintrittskarten für den Kongress gewinnen. Und natürlich sind die Kunstwerke auch schöne Geschenkideen. Wie ist die bisherige Resonanz in der Bevölkerung? Tischner: Die ist gut. Bei der Aktion Frühlingserwachen des Vereins „Aktives Neumarkt“ hatten wir kürzlich Stände aufgebaut. Und die Menschen konnten sich selbst im Klöppeln ausprobieren. Das war ein Spaß. Wer klöppelt, hat aus meiner Sicht eine unglaubliche Gabe. Die Fäden sind teilweise ja nicht einmal einen Millimeter dick. Daraus diese Kunstwerke oder Schmuck aus Silber- und Gold-Draht zu machen, bringt einen zum Staunen. Klöppel-Kunst gibt es neuerdings auch im Kunst-Automaten am Rathaus. Falkner: Richtig. Der Klöppel-Verband hat uns kleine Kunstwerke gespendet, beispielsweise Schlüsselanhänger oder Lesezeichen. Jedes Stück ist ein Unikat. Wann ist für Sie beide der Klöppelspitzen-Kongress ein Erfolg? Tischner: Das Schönste ist, wenn man gesagt bekommt: Es war toll in Neumarkt. Dann war es die Arbeit wert.

Mehr Grün für die Neumarkter Innenstadt
20.03.2025 Neumarkt
Mehr Grün für die Neumarkter Innenstadt

Die Innenstadt Neumarkts macht einen weiteren Sprung in Sachen Attraktivität. Nach dem großen Erfolg des Altstadtsommers mit einer Grünfläche in der Oberen Marktstraße werden nun weitere Oasen geschaffen. „Die Bürger haben uns im vergangenen Jahr gesagt: Bitte mehr Grün!“, erinnerte Oberbürgermeister Markus Ochsenkühn bei der Pressekonferenz im Rathaus. „Jetzt liefern wir.“ Konkret geplant sind unter anderem insgesamt vier sogenannte Parklets, zwei am Oberen Markt in der Nähe der Bäckerei Sipl und der Norma, zwei am Unteren Markt nahe der Eis-Boutique und auf der gegenüberliegenden Straßenseite. „Sie werden wie ein Mini-Park gestaltet“, erklärte Lutz Worthmann, Projektleiter im städtischen Umweltamt. Die Parklets haben eine rechteckige Form und werden mit Rollrasen belegt. Darauf kommen Pflanzkübel und Sitzgelegenheiten. „Eine wunderbare Steigerung der Aufenthaltsqualität.“ Durch die Parklets auf jeder Straßenseite wird auf der Marktstraße die Durchfahrtsbreite auf etwa sechs Meter reduziert. Menschen, die in der Stadt flanieren, bekommen einen sicheren und auffälligen Übergang von der einen Seite der auf die andere. Die Parklets werden zur Straße hin mit rechteckigen Gestaltungssteinen abgesichert. Für jedes Parklet fallen laut Worthmann drei Parklätze weg, in der Innenstadt also insgesamt zwölf. Zwei sogenannte „Grüne Zimmer“ werden in Kürze am Rathausplatz und am Residenzplatz geschaffen. Sie muss man sich als drei halbkreisförmig angeordnete Module vorstellen, die jeweils mit vier der bereits beim Altstadtsommer 2024 eingesetzten Pflanzgefäße bestückt werden. Bepflanzt werden sie nach Aussage des städtischen Klimaanpassungs-Managers Philip Köhler mit Heckenelementen und Bäumen. Ziel der Anlagen sei es, den Bürgerinnen und Bürgern schattige Sitzgelegenheiten auf stark überhitzen Plätzen zu bieten. Köhler: „Sie werden durch die Kühlungseffekte der Pflanzen und die leichte Abgrenzung von der Umgebung eine etwas vom Stadttreiben isolierte Ruhezone mit hoher Aufenthaltsqualität bilden.“ Die beiden Anlagen sind beweglich und können für Veranstaltungen wie das Altstadtfest einfach mit einem Gabelstapler anders platziert oder entfernt werden. Basierend auf dem Feedback aus der Bevölkerung solle eine Weiterentwicklung bzw. eine Verstetigung dieser Anlagen angestrebt werden. Schattige Plätze werden zudem zwei trapezförmige Sonnensegel am Fischerbrunnen vor dem Rathaus und auf der bisherigen Grünfläche bieten, sagte Lutz Worthmann. Beide haben jeweils eine Fläche von rund 40 Quadratmetern und eignen sich ideal als Wartebereich an den Haltestellen für die Stadtbusse. Oberbürgermeister Ochsenkühn freute sich auf die Neuerungen, die bis Ostern umgesetzt sein sollen. Alles temporäre Elemente, die um- oder zurückgebaut werden können. „Wir hatten vor einem Jahr den Mut, eine Grünfläche zu riskieren – ohne zu wissen, wie die Bürger reagieren. Und jetzt arbeiten wir Stück für Stück weiter an mehr Grün, Schatten und Sitzgelegenheiten.“ Themen einer zukünftigen Weiterentwicklung der Innenstadt-Attraktivität sind aus seiner Sicht die Installation von Spielgeräten und ein begehbarer Brunnen. Er bedankte sich beim Arbeitskreis Innenstadtgestaltung, einem Gremium aus Geschäftsleuten, dem Verein „Aktives Neumarkt“ und der Stadtverwaltung, die die Ideen erarbeitet hatten. Christian Eisner, Geschäftsführer von „Aktives Neumarkt“, sprach von einer erheblichen Attraktivitäts-steigerung für die Neumarkter Innenstadt. Er habe längst weitere Ideen, die im Arbeitskreis aber erst besprochen werden müssten. Eisner war überzeugt, dass eine Innenstadt mit grünen Oasen immer mehr Kunden anlockt – ein Gewinn für die Händler in der Oberen und Unteren Marktstraße. „Wir haben darauf geachtet, dass unsere grünen Inseln in der Nähe der Gastronomie stehen und nicht zum Beispiel vor einer Apotheke, die man anfahren können muss.“ Innenstadt-Referentin Gerlinde Wanke verwies auf das reichhaltige Parkplatzangebot in unmittelbarer Altstadtnähe. Die weitere Begrünung der Marktstraße, die Eröffnung des neu gestalteten Stadtparks, attraktive Ausstellungen in den Museen und Konzerte im Reitstadel, etwa zum Mozartjahr, wirkten wie ein Magnet für die Menschen. „Das alles bringt uns Kaufkraft in die Stadt.“