Bahnhofsfest und Zugtaufe zum Jubiläum der Bahnlinie

16. September 2023: 150 Jahre Bahnlinie Nürnberg – Regensburg: Minister Bernreiter und Minister Füracker betonen die große Bedeutung der Bahn für die Entwicklung Bayerns und der Regionen bei Festakt in Neumarkt Die Stadt Neumarkt, die Deutsche Bahn und agilis begehen das Jubiläum am „Tag der Schiene“ mit Zugtaufe und großem Bahnhofsfest
Ehrengäste mit getauftem Zug und Urkunde.jpg

1871 konnte der Eisenbahnstreckenabschnitt zwischen Nürnberg und Neumarkt i.d.OPf. eingeweiht und der Bahnhof in Neumarkt in Betrieb genommen werden. Zwei Jahre später, 1873, wurde dann der gesamte Streckenabschnitt Nürnberg – Regensburg fertiggestellt. Zur Feier dieser Jubiläen gab es am 16. September 2023 ein großes Bahnhofsfest in Neumarkt mit Festakt, einer Zugtaufe und einem vielfältigen Programm für die Bevölkerung, zu dem Neumarkts Oberbürgermeister Thomas Thumann auch zahlreiche Ehrengäste begrüßen konnte. Unter anderem waren der Bayerische Staatsminister für Wohnen, Bau und Verkehr Christian Bernreiter, der Bayerische Staatsminister der Finanzen und für Heimat Albert Füracker, der Konzernbevollmächtigte der Deutschen Bahn AG für Bayern Klaus-Dieter Josel und der Geschäftsführer der agilis Eisenbahngesellschaft mbH & Co. KG Dr. Axel Hennighausen sowie Landrat Willibald Gailler zur Feier gekommen. In den Grußworten wurde deutlich, wie wichtig ein Bahnanschluss und eine funktionierende Anbindung an den Schienenverkehr für die Orte und die Menschen sind.

Die Stadt Neumarkt, die Deutsche Bahn und agilis begehen das Jubiläum am „Tag der Schiene“ mit Zugtaufe und großem Bahnhofsfest.

Für Oberbürgermeister Thumann ist es eine der besten Entscheidungen der damaligen Verantwortlichen gewesen, für den Anschluss an die Bahn nicht nur die Grundstücke zur Verfügung zu stellen, sondern zahlreiche Einrichtungen zu schaffen, um dies erst zu ermöglichen: „Seit 150 Jahren gibt es die Bahnlinie und den Bahnhof Neumarkt und wir sind dadurch überregional bis heute bestens angeschlossen. Neumarkt ohne Bahn und ohne Bahnhof sind für mich unvorstellbar, denn dies ist eines der wichtigsten Elemente für den wirtschaftlichen und bevölkerungsmäßigen Aufschwung, den unsere Stadt genommen hat. Es ist maßgeblich der Bahn zu verdanken, dass Neumarkt von einer Kleinstadt in der Provinz im 19. Jahrhundert zu einem heutigen Oberzentrum mit nunmehr 41.000 Einwohnern geworden ist.“

Die besondere Bedeutung der Bahn für die wirtschaftliche und soziale Entwicklung einer Region betonten auch die Ehrengäste.

Leider haben wir keinen Alternativtext zu diesem Bild, aber wir arbeiten daran.
Oberbürgermeister Thomas Thumann beim Festakt, Foto: Dr. Franz Janka/Stadt Neumarkt
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Bayerns Verkehrsminister Christian Bernreiter, Foto: Dr. Franz Janka/Stadt Neumarkt

Verkehrsminister Bernreiter hob hervor, dass Neumarkt seit nunmehr über 150 Jahren Teil der bayerischen Eisenbahn-Geschichte ist und auch in Zukunft bedeutender Eisenbahner-Ort bleiben wird. „Tradition und Geschichte zu feiern, ist wichtig. Wir brauchen aber dringend eine Bahnstrecke zwischen Regensburg und Nürnberg, die von DB und Bund fit gemacht wird für die Herausforderungen der nächsten Jahrzehnte. Dazu gehört endlich der Planungsauftrag für das dritte Gleis zwischen Neumarkt und Feucht – auch, um im Neumarkter Süden eine zweite Bahnstation bauen zu können. Mit der kürzlich beschlossenen erstmaligen Direktanbindung Neumarkts an den Münchner Flughafen ab Ende 2024 schlägt der Freistaat selbst ein neues Kapitel für die Region auf.“

„1873 wurde der Grundstein für die erfolgreiche Entwicklung der Oberpfalz und des Landkreises Neumarkt gelegt“, so Finanz- und Heimatminister Albert Füracker. „Bahnstrecken bedeuteten damals noch mehr als heute Mobilität, Anschluss, Handel und wirtschaftliche Perspektive. Wer an einer Bahnstrecke wohnte, hat gute Zukunftsaussichten. Der Landkreis Neumarkt gehört heute zu den stärksten und attraktivsten Landkreisen in Bayern: Zentrale Lage, bestens angebunden, niedrige Arbeitslosigkeit, hohe Lebensqualität, bester sozialer Zusammenhalt. Ich freue mich, in der schönsten Region in Bayern leben zu dürfen.“ Er freut sich zudem, dass nunmehr ein Zug den Namen Neumarkt trägt: „Ehrlich gesagt: Das wurde auch Zeit! Wenn ich sehe, welche Regionen teilweise bereits Namensgeber für Züge sind – da hätte Neumarkt mindestens eine ganze Flotte verdient“, scherzte Füracker augenzwinkernd. „Ich habe jetzt auf jeden Fall einen Lieblingszug“.

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Staatsminister Albert Füracker bei seinem Grußwort, Foto: Dr. Franz Janka/Stadt Neumarkt

Der Konzernbevollmächtigte der Bahn für Bayern Klaus-Dieter Josel: „Am Tag der Schiene feiern wir ein Fest für die Bahn in ganz Deutschland. Wir freuen uns über die Möglichkeit, auch in Neumarkt - wo wir als DB tief verwurzelt sind - Interessierten einen Blick hinter die Kulissen der klimafreundlichen Bahn zu ermöglichen. Gleichzeitig möchten wir auch die vielen Eisenbahnerinnen und Eisenbahner ins rechte Licht rücken, die in so vielen unterschiedlichen Berufen an den unterschiedlichsten Stellen mit Herzblut unterwegs sind. Denn eins ist klar: Wir brauchen eine starke Schiene, um für die Herausforderungen der Zukunft gewappnet zu sein.“

Dr. Hennighausen von agilis freut sich, dass die Taufe eines agilis-Zuges ein zentrales Element dieses Bahnhofsfestes darstellt und betont die Verbundenheit des Bahnunternehmens mit der Region. „Es ist immer wieder eine große Freude für mich einen Zug aus unserer Flotte zu taufen und als Botschafter der Region auf die Schiene zu schicken“, so Dr. Axel Hennighausen von agilis. „Und dieses Mal findet die Taufe anlässlich des 150-jährigen Streckenjubiläums „Nürnberg – Regensburg“ zu einem ganz besonderen Ereignis statt.

Für Landrat Gailler stellt die Bahnlinie nicht nur für die angeschlossenen Kommunen wie Neumarkt, Postbauer-Heng, Deining, Seubersdorf und Parsberg ein wichtiges Element dar, sondern insgesamt für den gesamten Landkreis „Diese Bahnlinie bildet das Rückgrat für unseren gesamten ÖPNV. Die Bahnhöfe sind Anlaufpunkt und Drehscheibe für unsere Busverbindungen und auch die Bedarfsverkehre und somit für eine zukunftsorientierte Mobilität.“

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Festakt zum Jubiläum, Foto: Dr. Franz Janka/Stadt Neumarkt
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Abfahrt des Dampfsonderzuges in Neumarkt, Foto: Dr. Franz Janka/Stadt Neumarkt

Nach dem Festakt mit den Grußworten und der Zugtaufe wurde die Ausstellung „Mit der Eisenbahn durch Bayern“ eröffnet. Danach bestiegen die Ehrengäste den von einer Dampflok gezogenen Zug mit Wagons aus den 30er und 50er Jahren des letzten Jahrhunderts, mit dem eine Sonderzugfahrt nach Seubersdorf und zurück vorgenommen wurde. Den ganzen Nachmittag über gab es ein umfangreiches Programm mit einer Fahrzeugausstellung im Ladehof, einer Theateraufführung, es gab Bahnhofsführungen und auch ein Fahrsimulator stand bereit, mit dem jeder einmal Lokführer spielen konnte. Zudem gab es ein Kinderprogramm, Musik- und Tanzvorführungen und die Modellbahnanlage des Modelleisenbahnclubs in der Bahnhofshalle konnten ebenfalls bestaunt werden. Ein Glücksrad, Bewirtungsstände und eine historische Bilderschau warteten ebenfalls auf die Besucher genauso wie die Möglichkeit, eine Sonderprägung zu diesem Anlass durch den Münzverein Neumarkt zu erwerben. Auch das von der Stadt Neumarkt herausgegebene Buch „150 Jahre Eisenbahngeschichte in Neumarkt“. Das Bahnhofsfest in Neumarkt war eine von rund 350 Veranstaltungen beim bundesweiten „Tag der Schiene“, der heuer zum zweiten Mal durchgeführt worden ist. Er fand zudem am Auftakttag der diesjährigen Europäische Mobilitätswoche statt.