Mehr Grün für die Neumarkter Innenstadt

Die Innenstadt Neumarkts macht einen weiteren Sprung in Sachen Attraktivität. Nach dem großen Erfolg des Altstadtsommers mit einer Grünfläche in der Oberen Marktstraße werden nun weitere Oasen geschaffen. „Die Bürger haben uns im vergangenen Jahr gesagt: Bitte mehr Grün!“, erinnerte Oberbürgermeister Markus Ochsenkühn bei der Pressekonferenz im Rathaus. „Jetzt liefern wir.“
Konkret geplant sind unter anderem insgesamt vier sogenannte Parklets, zwei am Oberen Markt in der Nähe der Bäckerei Sipl und der Norma, zwei am Unteren Markt nahe der Eis-Boutique und auf der gegenüberliegenden Straßenseite. „Sie werden wie ein Mini-Park gestaltet“, erklärte Lutz Worthmann, Projektleiter im städtischen Umweltamt. Die Parklets haben eine rechteckige Form und werden mit Rollrasen belegt. Darauf kommen Pflanzkübel und Sitzgelegenheiten. „Eine wunderbare Steigerung der Aufenthaltsqualität.“
Durchfahrtsbreite reduziert
Durch die Parklets auf jeder Straßenseite wird auf der Marktstraße die Durchfahrtsbreite auf etwa sechs Meter reduziert. Menschen, die in der Stadt flanieren, bekommen einen sicheren und auffälligen Übergang von der einen Seite der auf die andere. Die Parklets werden zur Straße hin mit rechteckigen Gestaltungssteinen abgesichert. Für jedes Parklet fallen laut Worthmann drei Parklätze weg, in der Innenstadt also insgesamt zwölf.
Zwei sogenannte „Grüne Zimmer“ werden in Kürze am Rathausplatz und am Residenzplatz geschaffen. Sie muss man sich als drei halbkreisförmig angeordnete Module vorstellen, die jeweils mit vier der bereits beim Altstadtsommer 2024 eingesetzten Pflanzgefäße bestückt werden. Bepflanzt werden sie nach Aussage des städtischen Klimaanpassungs-Managers Philip Köhler mit Heckenelementen und Bäumen. Ziel der Anlagen sei es, den Bürgerinnen und Bürgern schattige Sitzgelegenheiten auf stark überhitzen Plätzen zu bieten. Köhler: „Sie werden durch die Kühlungseffekte der Pflanzen und die leichte Abgrenzung von der Umgebung eine etwas vom Stadttreiben isolierte Ruhezone mit hoher Aufenthaltsqualität bilden.“ Die beiden Anlagen sind beweglich und können für Veranstaltungen wie das Altstadtfest einfach mit einem Gabelstapler anders platziert oder entfernt werden. Basierend auf dem Feedback aus der Bevölkerung solle eine Weiterentwicklung bzw. eine Verstetigung dieser Anlagen angestrebt werden.
Schattige Plätze werden zudem zwei trapezförmige Sonnensegel am Fischerbrunnen vor dem Rathaus und auf der bisherigen Grünfläche bieten, sagte Lutz Worthmann. Beide haben jeweils eine Fläche von rund 40 Quadratmetern und eignen sich ideal als Wartebereich an den Haltestellen für die Stadtbusse.
Umsetzung bis Ostern
Oberbürgermeister Ochsenkühn freute sich auf die Neuerungen, die bis Ostern umgesetzt sein sollen. Alles temporäre Elemente, die um- oder zurückgebaut werden können. „Wir hatten vor einem Jahr den Mut, eine Grünfläche zu riskieren – ohne zu wissen, wie die Bürger reagieren. Und jetzt arbeiten wir Stück für Stück weiter an mehr Grün, Schatten und Sitzgelegenheiten.“ Themen einer zukünftigen Weiterentwicklung der Innenstadt-Attraktivität sind aus seiner Sicht die Installation von Spielgeräten und ein begehbarer Brunnen. Er bedankte sich beim Arbeitskreis Innenstadtgestaltung, einem Gremium aus Geschäftsleuten, dem Verein „Aktives Neumarkt“ und der Stadtverwaltung, die die Ideen erarbeitet hatten.
Christian Eisner, Geschäftsführer von „Aktives Neumarkt“, sprach von einer erheblichen Attraktivitätssteigerung für die Neumarkter Innenstadt. Er habe längst weitere Ideen, die im Arbeitskreis aber erst besprochen werden müssten. Eisner war überzeugt, dass eine Innenstadt mit grünen Oasen immer mehr Kunden anlockt – ein Gewinn für die Händler in der Oberen und Unteren Marktstraße. „Wir haben darauf geachtet, dass unsere grünen Inseln in der Nähe der Gastronomie stehen und nicht zum Beispiel vor einer Apotheke, die man anfahren können muss.“
Innenstadt-Referentin Gerlinde Wanke verwies auf das reichhaltige Parkplatzangebot in unmittelbarer Altstadtnähe. Die weitere Begrünung der Marktstraße, die Eröffnung des neu gestalteten Stadtparks, attraktive Ausstellungen in den Museen und Konzerte im Reitstadel, etwa zum Mozartjahr, wirkten wie ein Magnet für die Menschen. „Das alles bringt uns Kaufkraft in die Stadt.“