Gütesiegel „Grüne Hausnummer“ Bewerbung 2024 in der Stadt und im Landkreis Neumarkt

10. Juni 2024: Bis zum Stichtag 30.Juli 2024 können die Bürger der Landkreisgemeinden ihre Bewerbung bei der REGINA GmbH, der Regionalentwicklungsagentur des Landkreises Neumarkt abgeben. Die Bürger des Stadtgebietes Neumarkt geben ihren Bewerbungsbogen weiterhin bei der Stadt Neumarkt ab.

Seit 2011 gibt es das Gütesiegel „Grüne Hausnummer“ für umweltfreundlich gebaute Gebäude im Stadtgebiet Neumarkt. Jeder Hausbesitzer kann sich dafür bewerben, wobei die Auszeichnung u.a. für Wohngebäude, Betriebsgebäude, Vereinsgebäude und öffentliche Gebäude vergeben wird. Dabei wurden bisher 105 Gebäude mit der grünen Hausnummer durch die Stadt Neumarkt ausgezeichnet. Der Landkreis Neumarkt hat das Siegel 2022 ebenso eingeführt und will damit Hausbesitzer in den anderen Kommunen des Landkreises auszeichnen. Der Oberbürgermeister der Stadt Neumarkt i.d.OPf. Markus Ochsenkühn und Landrat Willibald Gailler bejahen das Ziel der „Grünen Hausnummer“, womit zum einen auf nachhaltiges Bauen aufmerksam gemacht wird und zum anderen beispielhafte Gebäude durch die „Grüne Hausnummer“ auch optisch als solche sichtbar gemacht werden. Im Landkreis wurden bisher 18 Auszeichnungen vergeben. Bis zum Stichtag 30.Juli 2024 können die Bürger der Landkreisgemeinden ihre Bewerbung bei der REGINA GmbH, der Regionalentwicklungsagentur des Landkreises Neumarkt abgeben. Die Bürger des Stadtgebietes Neumarkt geben ihren Bewerbungsbogen weiterhin bei der Stadt Neumarkt ab.

Mit der „Grünen Hausnummer“ werden Bauherren ausgezeichnet, die vorbildlich mit Rohstoffen, Energie und der Natur beim Bauen umgehen, unabhängig davon, ob ein Bestandsgebäude saniert oder ob neu gebaut wird. Auch ältere Gebäude können ausgezeichnet werden. Anhand eines Punktekatalogs werden bestimmte Kriterien zum nachhaltigen Bauen abgefragt. Wurden diese in der Bauzeit oder im Rahmen einer Sanierung umgesetzt und nachgewiesen, erhält man ab einer Punktezahl von 100 Punkten das begehrte Täfelchen „Grüne Hausnummer“.

Damit soll mehr Bewusstsein für energetisches und ressourcenschonendes Bauen bei den Bauherren und Gebäudeeigentümern landkreisweit geweckt werden. Die „Grüne Hausnummer“ ist damit auch ein hervorragendes Mittel, um Wissen über nachhaltiges Bauen und Sanieren zu transportieren. Der Bewerbungsbogen ist auf den jeweiligen Homepages abrufbar.

Viele Bauherren wissen gar nicht, welche Alternativen möglich sind. Nachhaltiges Bauen bedeutet, den vollständigen Lebenszyklus eines Gebäudes zu betrachten. Von der Produktion der Baustoffe, der Nutzungsphase bis hin zum Abbau und der Wiederverwertung. Bei der Bewerbung für die „Grüne Hausnummer“ werden unter anderem die energetische Qualität von Gebäuden, die Baustoffwahl, das Thema Bauen mit Sonne, die Heiztechnik und der Naturschutz rund ums Haus bewertet. Wurden z.B. Dämmstoffe aus nachwachsenden oder recycelten Materialen eingebaut, wird dies mit jeweils 10 Punkten bewertet. Für Holzfenster gibt es 6 Punkte, für Warmwasserkollektoren 12 Punkte. 8 Punkte werden bei der Nutzung von Sonnenenergie mit einem Stromspeicher vergeben. Mehr Bedeutung wird auch dem Erhalt von biologisch ausgereiften Gehölzen, also schattenspendenden Bäumen, gegeben – hier sind bis zu maximal 16 Punkte möglich. Diese sind besonders wichtig für die Biodiversität und der Anpassung, bzw. dem Erhalt unseres Lebensumfeldes an den Klimawandel. Ein Schottergarten hingegen ist ein Ausschlusskriterium.

Ein Beispielprojekt, das im dörflichen oder städtischen Umfeld denkbar ist, könnte sich folgendermaßen darstellen: Schon bei der Planung der Baumaßnahme wird überlegt, wie wertvolles Grün auf dem Grundstück erhalten werden kann. Dies wird aus dem durch die Baufirmen belegten Grundstücksbereichen erkenntlich herausgenommen und damit geschützt. Auch wird überlegt, welche Flächen überbaut und notwendigerweise versiegelt werden müssen. Für das Gebäude werden Materialien verwendet die natürlichen und regionalen Ursprungs sind, wie Ton, Lehm, Holz, Kalk, Dämmstoffe aus Holzfasern, Stroh oder Zellulose, Recyclingbaustoffe wie Glasschaumschotter oder mineralische Anstrichsysteme für die Oberflächengestaltung. Die energetische Qualität der Gebäudehülle ist hoch, der Verbrauch von Energie gering. Diese Energie wird vor allem aus Sonnenenergie gewonnen. Regenwasser wird für die Versorgung der Toilette, der Waschmaschine und der Bewässerung des Nutzgartens verwendet. Vorhandene Freiflächen werden für den Anbau von Gemüse, Obst und Beeren genutzt. Das ergibt dann ein nachhaltig erstelltes und betriebenes Gebäude. Für alle diese Aspekte werden Punkte vergeben. Handelt es sich bei dem Gebäude um eine Schule oder einen Kindergarten, ist die Teilnahme an nachhaltigen Projekten eine Möglichkeit, zusätzlich Punkte zu sammeln. Auch Betriebsgebäude können die „Grüne Hausnummer“ erhalten, wobei eine Zertifizierung wie EMAS zu weiteren Punkten führt.

Jeder Hausbesitzer kann sich um die Grüne Hausnummer bewerben. Diese wird u.a. für Wohngebäude, Betriebsgebäude, Vereinsgebäude als auch öffentliche Gebäude vergeben. Jährlich am 30. Juli ist Bewerbungsschluss.

 

Ansprechpartner, den Bewerbungsbogen und weitere Informationen:

Für die Stadt Neumarkt:

Fachstelle nachhaltiges Bauen

Marion Burkhardt, Telefon 09181 2552602, E-Mail: marion.burkhardt@neumarkt.de

Homepage https://www.neumarkt.de/

 

Für den Landkreis Neumarkt:

Klimaschutzmanagerin in der REGINA GmbH,

Kathrin Kimmich, Telefon 09181 50929-11, E-Mail kimmich@reginagmbh.de

Homepage https://klimaschutz-landkreis-neumarkt.de/

 

Archivfoto: Stadt Neumarkt