In der vergangenen Woche fand in der Stadtverwaltung Neumarkt eine wichtige Krisenstabsübung statt, bei der sich der Verwaltungsstab der Stadt einem kritischen Szenario stellen musste: ein möglicher Kampfmittelfund mitten im Stadtgebiet.
Der Verwaltungsstab der Stadtverwaltung wurde installiert um bei Katastrophen, Krisen oder koordinierungsbedürftigen Ereignissen rasch und effizient alle städtischen Fachstellen einberufen und deren Fachlichkeiten und Kompetenzen bündeln zu können. Die Mitglieder treten bei Bedarf in einem vordefinierten und entsprechend ausgestatteten Stabsraum zur Beratung, Entscheidungsfindung und Überwachung der Umsetzung der zu treffenden Maßnahmen zusammen.
Angesichts vielfältiger Krisen- und Bedrohungslagen, die auch kommunale Verwaltungen treffen können, stellen die regelmäßige Fortbildung der Stabsmitglieder und das Beüben der Stabsarbeit wichtige Bausteine in der städtischen Krisenvorsorge dar. Häufiger werdende Extremwetterereignisse und damit verbundene Schadenslagen können genauso den Zusammentritt des Stabes erforderlich machen, wie der Fund von Kampfmitteln, Energieversorgungsausfälle oder Angriffe auf die kommunale IT-Infrastruktur.
In der Stabsübung, bei der ein Fund eines Blindgängers aus dem 2. Weltkrieg angenommen wurde, übten die verschiedenen Ämter und Sachgebiete der Stadtverwaltung das Abarbeiten der vielfältigen Herausforderungen, die ein Kampfmittelfund mit sich bringt: Diese reichen von der nötigen Evakuierungsanordnung über Straßensperrungen, die Umleitung des ÖPNV, die Verlegung von Schul- und Kindergartenbetreuungsangeboten, die Bereitstellung von Maschinen und Baumaterial für eine Entschärfung des Kampfmittels, die Abschaltung von Strom- und Gasversorgung bis hin zur Sicherstellung einer Notunterbringung für Personen aus dem Absperrbereich.
Die Übung bot den Mitgliedern des Krisenstabs eine wertvolle Gelegenheit, in einem realistischen Rahmen ihre Rollen und die Abläufe im Stab zu verinnerlichen. Ziel war es, die Zusammenarbeit der unterschiedlichen Fachstellen zu stärken und insbesondere die organisatorischen Prozesse und die Kommunikationswege zu optimieren.
Oberbürgermeister Markus Ochsenkühn leitete als Stadtoberhaupt den Stab und zog ein durchweg positives Fazit: „Es war beeindruckend zu sehen, wie gut alle Beteiligten vorbereitet waren und wie engagiert und professionell sie agierten.“
Die Konzeptionierung des Stabes und die Durchführung der Übung wurden von den renommierten Referenten und Fachleuten im Notfall- und Krisenmanagement, Dr. Sandra Kreitner und Christian Haas begleitet. Oberbürgermeister Ochsenkühn dankte den Referenten und Teilnehmern für die Bereitschaft im Stab zur Bewältigung möglicher Krisen mitzuwirken und so einen wichtigen Beitrag zur Sicherheit im Stadtgebiet zu leisten.