Neumarkter Oldtimertreffen meldet sich in alter Stärke zurück

15. Juni 2023: Das Neumarkter Oldtimertreffen ist ebenso beständig wie seine Protagonisten: Nach drei Jahren pandemiebedingten Leerlaufs erwacht es am 25. Juni zu neuem Leben und zwar, so wie es scheint, in voller Blüte. Und auch das Orga-Team mit Hauptamtsleiter Thomas Thumann, Manfred Schreiner und Harm Schumacher ist beständig und wird seit dem vergangenen Jahr von Christina Jüttner unterstützt.

Das Neumarkter Oldtimertreffen ist ebenso beständig wie seine Protagonisten: Nach drei Jahren pandemiebedingten Leerlaufs erwacht es am 25. Juni zu neuem Leben und zwar, so wie es scheint, in voller Blüte. Und auch das Orga-Team mit Hauptamtsleiter Thomas Thumann, Manfred Schreiner und Harm Schumacher ist beständig und wird seit dem vergangenen Jahr von Christina Jüttner unterstützt. Das Kontingent der Voranmeldungen war bereits nach kurzer Zeit ausgeschöpft, die Warteschlange wächst täglich. So ist davon auszugehen, dass – strahlender Sonnenschein vorausgesetzt – an besagtem Sonntag in der Neumarkter Innenstadt wieder das gewohnte gemütliche Gedränge herrschen wird. Ab 8.30 Uhr werden die ersten Fahrzeuge durch das Untere Tor rollen und sich in der Oberen und Unteren Marktstraße sowie am Residenzplatz platzieren.

 

Die Verbindung von baulichem und mobilem Kulturgut lockt auch heuer zahlreiche Besitzer automobiler Preziosen nach Neumarkt. Um nur einige zu nennen: Das älteste gemeldete Fahrzeug stammt aus dem Jahr 1929 und ist ein Ford A, der erwachsen gewordene Nachfolger der legendären Tin-Lizzie und in den frühen dreißiger Jahren der Inbegriff an Zuverlässigkeit. Dieses Merkmal gilt auch für ein weiteres Vorkriegsmobil, nur war es kein Symbol für die Massenmotorisierung, im Gegenteil: Würdiger als im Rolls-Royce 25/30 konnte man wohl kaum auftreten, höchstens opulenter. Sportlicher dagegen schon, was eine Perle aus der Rennsportwagenwelt der Nachkriegszeit eindrucksvoll beweist. In den Jahren 1953 und 1954 war der Lancia D24 bei Sportwagenläufen ganz vorne dabei und hat neben der Mille Miglia, der Targa Florio und der Tourist Trophy zahlreiche weitere Siege eingefahren. Eines der ganz wenigen überlebenden Exemplare wird am 25. Juni im Parc Fermé d’Elégance am Rathausplatz stehen und vielen Autofans neben anderen Kostbarkeiten in Erinnerung bleiben.

 

Sonderschauen und Rallye-Durchfahrt

Ebenfalls betont sportlich wird dieses Jahr die Marken-Sonderschau entlang der Klostergasse zwischen Rathausplatz und Glasergasse. Dort präsentiert der Capri-RS-Club Nürnberg zahlreiche originale und veredelte Versionen des Kölner Volkscoupés, das seit den frühen siebziger Jahren sportive Familienväter und jugendliche Heißsporne in Wallung versetzt hat. Die flotten Capris sind allerdings nur bis zu Mittagszeit zu Gast, dann machen sie Platz für die Ausfahrt. Im Zeichen des Union Jack steht heuer der Residenzplatz, wo es sich ausgewählte englische Automobile in der „British Corner“ einrichten werden. Neben der Sonderschau gibt es noch ausreichend Platz für andere Teilnehmerfahrzeuge sowie musikalische Unterhaltung mit der Revival-Band „Remember“, ein gastronomisches Angebot und einen kleinen Biergarten.

 

Ein einmaliges Schmankerl erwartet die Zuschauer in diesem Jahr gegen 11.00 Uhr: Auf der Route Rosengasse – Viehmarkt kreuzt die größte Oldtimerrallye der Region, der Altmühltal Classic Sprint, das Neumarkter Oldtimertreffen. Rund 120 Autos fahren dort durch, das Fahrzeugspektrum reicht von einem amerikanischen Knox von 1911 über zwei Vorkriegs-Bentleys bis zum Iso Grifo.

 

Neben allen Sonderaktionen und Raritäten und Exoten kommen aber die Alltagsfahrzeuge nicht zu kurz, denn die Bandbreite der gemeldeten Fahrzeuge ist unverändert groß. Die einstigen Brot- und Butter-Autos wie Opel Kadett oder NSU Prinz, von denen so wenige übriggeblieben sind, gehören ebenso zum Teilnehmerfeld wie schnuckelige Kleinstwagen und Rollermobile. Sie stehen in schöner Eintracht mit Motorrädern, Traktoren und Nutzfahrzeugen entlang der Oberen und Unteren Marktstraße, am Rathausplatz sowie auf dem Residenzplatz. An der Ecke Klostergasse/Rathausplatz feiert die Express-IG wieder ihr Jahrestreffen und präsentiert eine reichhaltigen Sammlung der namhaften Neumarkter Motorräder. Und ein paar Meter weiter gibt es etwa ein Dutzend italienische Laverda-Motorräder zu sehen. Vornehmlich in der ersten Hälfte der siebziger Jahre waren sie in den Klassen 750 und 1.000 ccm auf den internationalen Rennstrecken erfolgreich.

 

Der zeitliche Ablauf des Neumarkter Oldtimertreffens ist im bewährten Muster abgesteckt: Um 10.30 Uhr begrüßt Oberbürgermeister und Schirmherr Thomas Thumann die Teilnehmer vor dem Rathaus, um 12.00 Uhr präsentiert Organisationsleiter Manfred Schreiner am Rathausplatz eine Auswahl besonders ausgefallener Exponate. Bis 14.00 Uhr ist Zeit für einen ausgiebigen Rundgang und eine Stärkung bei den Ständen ums Neumarkter Rathaus oder bei der lokalen Gastronomie. Dann startet die rund 40 Kilometer lange Präsentationsfahrt durch den östlichen und nördlichen Landkreis, deren Route aus der Stadt Neumarkt heraus aufgrund der Baustellensituation etwas geändert wurde. Für die Traktoren und die weniger stark motorisierten Gefährte gibt es eine kürzere Route durch das Stadtgebiet. Das Oldtimertreffen schließt mit der Vorstellung der Siegerfahrzeuge (ab ca. 16.00 Uhr) und der Auszeichnung der Gewinner durch den Schirmherrn.

 

 

Fotos: Dr. Franz Janka/Stadt Neumarkt